20. 1. 2022
Treffpunkt Tabor Tor (Táborská brána, V Pevnosti, 128 00 Prag 2-Vyšehrad), 15.00 Uhr
Kommen Sie mit uns auf Vyšehrad! Ja, viele von uns werden Vyšehrad schon besucht haben. Aber eine Führung mit Alexandra Brabcová wird Sie den Unterschied erkennen lassen.
Vyšehrad (Hochburg, bzw. Die Höhere Burg) ist ein Ort mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte, wo verschiedene Zeitepochen ihre Spuren hinterließen.
In einigen Chroniken und Sagen erscheint Vyšehrad als Sitz der legendenumwobenen Fürstin Libuše. Unter den Přemysliden entstanden hier wertvolle romanische und frühgotische Bauten und eine Münzstätte; eine Zeit lang wurde Böhmen sogar von dort regiert, nachdem Fürst Vratislav II. – später der erste gekrönte König von Böhmen – die Herrscherresidenz von der Prager Burg nach Vyšehrad verlegte. Das von ihm gegründete Vyšehrader Kollegiatkapitel St. Peter und Paul entwickelte sich zu einem wichtigen Bildungszentrum. Bauarbeiten im gotischen Stil wurden unter Karl IV. fortgesetzt; am Tag vor seiner Krönung zum König von Böhmen stattete Karl der geschichtsträchtigen Burgstätte einen symbolischen Besuch ab. Im Jahre 1420 wurde Vyšehrad von den Hussiten erobert und geplündert, danach entstand hier eine städtische Siedlung. Nach dem Dreißigjährigen Krieg musste die Bevölkerung ausziehen und Vyšehrad wurde zu einer Barockfestung umgebaut. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts – der Zeit der sog. Nationalen Wiedergeburt – wurde der Vyšehrader Friedhof zur Begräbnisstätte zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten der tschechischen Kultur und anderer Bereiche des öffentlichen Lebens. Die Legenden über Vyšehrad inspirierten den Komponisten Bedřich Smetana zu seiner berühmten Oper Libuše und zu der sinfonischen Dichtung Vyšehrad – dem ersten Teil des Zyklus Mein Vaterland.
Den Friedhof, wo Bedřich Smetana, Antonín Dvořák und andere große Männer und Frauen der Musik, Literatur, Architektur, bildenden Kunst und Wissenschaft ihre letzte Ruhestätten gefunden haben und wo sich auch das symbolische Grab der von den Kommunisten hingerichteten Juristin und Politikerin Milada Horáková befindet, werden wir während unseres Rundgangs besuchen. Wir werden auch die St. Peter und Paul-Kirche besichtigen, die wunderschöne Aussicht von den Festungsmauern bewundern und am Ende des Programms in dem unterirdischen Saal Gorlice einige wertvolle Skulpturen aus der Barockzeit sehen, die ursprünglich die Karlsbrücke schmückten.
Wir treffen einander am Tábor-Tor (Táborská brána; Nr. 1 auf dem Ortsplan) um 15.00 Uhr. Die Eintrittsgebühren in die Kirche sowie in den Saal Gorlice sind von jedem einzelnen gesondert zu bezahlen.
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