12. 11. 2019
Österreichische Botschaftsresidenz
Nur kurz vor dem 30. Jahrestag des Beginns der Samtenen Revolution dürfen wir am 12. November 2019 in der Reihe „Elder Statesmen“ Dr. Werner Fasslabend in Prag begrüßen, der vom 17. 12. 1990 bis zum 4.2.2000 das Bundesministerium für Landesverteidigung der Republik Österreich leitete. Obwohl der Fall des Eisernen Vorhanges ursprünglich eine euphorische Aufbruchsstimmung und sehnliche Hoffnung auf Stabilität und Frieden in Europa ausgelöst hatte, sah sich Dr. Fasslabend in seiner unmittelbar darauf folgenden Amtszeit mit dem breakup der Tschechoslowakei, der Sowjetunion und von Jugoslawien konfrontiert, allein die blutigen Nationalitätenkriege in unserer südöstlichen Nachbarschaft forderten ca. 125.000 Menschenleben, die „Insel der Seligen“ wurde damals von Unsicherheit, Kriminalität und einer auch für heutige Verhältnisse imposanten Flüchtlingswelle überrollt, welche die innenpolitischen Gewässer in den 90er Jahren in höchste Aufruhr versetzte. Dr. Werner Fasslabend ist in Marchegg aufgewachsen, das vor 700 Jahren von Přemysl Otakar II. gegründet worden war, und er lebt in Hainburg an der Donau, wo der Böhmenkönig und Margarethe von Babenberg durch ihre Hochzeit am 11. 2. 1252 das erste mitteleuropäische Integrationsprojekt begründet hatten. Dennoch verbrachte er in den beiden östlichsten Städten Österreichs 40 Jahre seines Lebens im Schatten von Stacheldraht und Wachtürmen an einer schier undurchdringbaren Grenze. Als ehemaliger Verteidigungsminister ist Dr. Fasslabend daher wie kaum ein Anderer dazu berufen, uns das schmerzhafte Auseinanderdriften der Österreicher und Tschechen bzw. Slowaken im Kalten Krieg und die anschließende, mitunter konfliktreiche Reintegration Mitteleuropas in Erinnerung zu rufen und auch die auf Österreich zukommenden europa- und sicherheitspolitischen Herausforderungen in einer strategisch überaus exponierten Lage zu verdeutlichen. Werner Fasslabend hat sich seit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 in seiner Amtszeit als Bundesminister und auch in seinen zahlreichen zivilgesellschaftlichen Aktivitäten intensiv um eine Vertiefung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen Österreichs zu seinen Nachbarländern und insbesondere zu Tschechien und der Slowakei verdient gemacht.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Dr. Stefan Scholz, der dieses großartige Event möglich gemacht hat.
Einlass ist ab 17.00 Uhr; wir beginnen um 17.30 Uhr.
Im Anschluss darf die VÖT zu einem kleinen Cocktailempfang einladen.
Melden Sie sich bitte möglichst bald an!
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